Das Rosenköpfchen (Agapornis roseicollis)
- Verbreitungsgebiet: Südwestliches Afrika.
- Größe: Ungefähr 16-17 cm
- Geschlechtsunterschiede: Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Ein erfahrener Züchter kann das Geschlecht indes anhand des Abstands zwischen den Beckenknochen erfühlen: Sie stehen bei den Weibchen weiter auseinander.
- Verträglichkeit: Diese Vögel vertragen sich meist gut miteinander. Zwar kommt es gelegentlich zu Balgereien, doch bleiben diese immer recht harmlos. Als Mitbewohner kommen etwa andere wehrhafte Sittiche in Frage. Zarte oder kleinere Vogelarten gehören jedoch nicht in die Voliere oder den Käfig dieser Art.
Im ubrigen kann man 2 Tiere unabhängig vom Geschlecht zusammen in einen Stubenkäfig halten- setzen Sie aber ein neu erworbenes Tier nie unvermittelt zu einem "Alteingesessenen": Es wird häufig als eindringling angesehen und entsprechend behandelt. Bringen Sie lieber beide Vögel erst längere zeit in eigenen, benachbarten Käfigen unter, bis sie sich aneinander gewöhnt haben.
- Unterbringung: Rosenköpfchen eignen sich sowohl für Stubenkäfige als auch für Außen- oder Zimmervolieren. Dabei spielt es keine große Rolle ob der Käfig höher als breit ist oder umgekehrt. Allerdings muß er solide konstruiert und den kräftigen Schnäbeln gewachsen sein. Eine Bepflanzung hat wenig Sinn, da sie von den Tieren im Nu zerfleddert würde.
- Haltungstemperatur: Rosenköpfchen sind wiederstandsfähige Vögel, die keine Heizung brauchen, wenn sie in einer Außenvoliere überwintern. Allerdings müssen sie sich in einen frostsichern Schlag zurückziehen können. Bieten Sie ihnen dafür einen Nistkasten an: Dort werden sie bei kälte gern die Nacht verbringen.
- Fütterung: Man gibt den Vögeln eine Körnermischung für Agaporniden, die mit ein wenig Obst, Beeren, Grünfutter und Kolbenhirse angereichert wird. Zur Brutzeit fressen sie gern Kraft- und Weichfutter- aber seien sie sparsam! Eine Gritmischung darf natürlich nicht fehlen.
- Verhalten: Diese stämmigen, farbenprächtigen Vögel mit ihren kurzen Schwänzen wirken immer irgendwie tatendurstig. Sie sind allzeit lebhaft, energiegeladen und durchstreifen alle Winkel der Voliere. Man findet im Zoofachgeschäften allerlei Spielzeug, das wegen ihrer käftigen Schnäbel allerdings sehr stabil sein sollte. Rosenköpfchen sind geräuschvolle Tiere, und ihr Ruf klingt äußerst durchdringend. Sie nehmen gern ein Bad. Stubenvögeln sollte man täglich ein Bad oder eine Dusche aus der Pflanzenspritze gönnen. Rosenköpfchen sind gute Flieger, können aber auch sehr gut klettern.
- Zucht: Die Zucht von Rosenköpfchen ist nicht schwer, umso mehr jedoch die Zusammenstellung eines Paares, da die Geschlechter einander stark ähneln. Man sollte Vögel dieser Art erst zur Zucht einsetzen , wenn sie wenigstens ein Jahr alt sind. Es reicht aus, wenn ihr Nistkasten einen Durchmesser von 25 cm aufweist. Anders als die meisten andern Sittiche bauen diese Vögel richtige Nester, meist aus groben Ästen, die sie in Stücke brechen. Das Gelege umfasst 3-5 Eier, die vom Weibchen etwa 18-22 Tage lang bebrütet werden. Einen bis anderthalb Monate nach dem Schlüpfen fliegen die Jungen aus. Sehr junge Vögel dieser Spezies erkennt man an den teilweise schwarz gefärbten Schnäbeln. Rosenköpfchen können in einem Jahr ohne weiteres mehrere Bruten großziehen.
- Mutationen: Von dieser Art kennt man sehr viele verschiedene Mutationen. Mittlerweile sind diese derart beliebt geworden, dass man große Mühe hat, noch einen reinrassigen Wildvogel zu finden. Zu den jüngsten, gleichermaßen farbenprächtigen wie attraktiven Farbschlägen gehört das "Orangeköpfchen". Außerdem kennt man unter anderem hell-, dunkel, oliv- und seegrüne Vögel (sämtlich in hell und dunkel), durchweg in Kombination mit den Faktoren "Bleichmaske", "Zimt" (Cinnamon) und "Isabell". Ferner gibt es (hell-) gelbe Tiere mit dunklen Augen, Lutinos (gelb mit roten Augen) und gescheckte Exemplare.



